Zur Geschichte

Die Geschichte des FSV Vohwinkel 1948 e.v.

70 JAHRE FSV VOHWINKEL

Wenn es im Verein nicht sonst genug gibt, so ist die Aufarbeitung der Historie sicherlich mit das Aufwändigste, was man sich vorstellen kann. Leider sind Mitte der 70er Jahre sämtliche Ordner, Dokumente, Pokale etc. pp. in einem Ansturm von Fahrlässigkeit vernichtet worden.

Daher musste man sich mühsam sämtliche Unterlagen, Bilder dieser Zeitgeschichte und Informationen weitreichend organisieren. Allein die digitale Restauration der Wappen wurde aufwändig hergestellt
(lediglich das Wappen des FC Vohwinkel 59 fehlt gänzlich als Vorlage).

Die Siedlung Lüntenbeck war in der Nachkriegsgeschichte förmlich ein Elitegebiet im noch jungen Wuppertal, wo sich nur gutbetuchte Bürger niederließen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Grundstück des FSV Vohwinkel auch Eigentum ist und nicht gepachtet wurde. Wenn man es genau betrachtet, dann hat der FSV über die ganzen Jahrzehnte immer wieder Mitglieder hervorgebracht, die ein Stück FSV sind und waren.

Theo Druffel, Willy van Elsen, Rolf Hollmann, Willy Panten, Werner Hesterberg, Siegfried Richter, Manfred Maly, Rolf Hollmann, Georg Schulz, Klaus Kappler, Rolf Szymanski, Karlheinz Zorr, Udo Panitz bis hin zu Stefan Kobsch. Alle konnten Aufstiege, Neubauten oder längjährige Vereinstreue vorweisen. Aber der Reihe nach…!

1900 und Vohwinkler Fußball

Fußball in Vohwinkel…, gab es bereits von Anfang an. Bei der Turn- und Spielgemeinschaft Vohwinkel, die noch vor der Jahrhundertwende – namlich 1880 – das Licht erblickte.

Und wussten Sie auch, dass eben die TSG Vohwinkel 1880 mehrere Jahre in der höchsten deutschen Fußball Spielklasse vertreten war? Was heute die 1. Bundesliga ist, war vor 1963 und der Gründung eben der Bundesliga die damalige Oberliga, noch aufgeteilt in West, Nord und Süd.

Die TSG Vohwinkel war Aushängeschild weit über die Grenzen Vohwinkels hinaus und begeisterte die Massen. 50.000 Zuschauer waren da keine Seltenheit. Auch nach der Gründung von der Stadt Wuppertal 1925, blieb die TSG Vohwinkel nach dem Krieg Wuppertals beste Fußballmannschaft. Vereine wie der 1. FC Köln, Bor. Mönchengladbach oder Duisburg spielten sogar eine Liga tiefer, die TSG platzierte sich vor Schalke 04 oder Fortuna Düsseldorf, wie folgende Tabelle belegt.

Die TSG Vohwinkel, die sogar gegen Manchester City 2:1 gewann, stieg aber 1950 ab und spielte noch 4 Jahre in der 2. Liga-West. Und man traf sogar 1952 auf den heutigen FSV Vohwinkel, anlässlich der Sportplatzeinweihung Lüntenbeck. Damals unvorstellbar: Der junge Lüntenbecker SV mal Vohwinkels Mannschaft Nr. 1? Bekanntlich geschah das bereits 2 Jahre später, nämlich als die TSG Vohwinkel und der SSV 04 Wuppertal 1954 zu was fusionierten? Logo, zum Wuppertaler SV.

BAU EINES “STADIONS” – DIE WALDKAMPFBAHN

Was ebenfalls die wenigstens wissen ist die Tatsache, dass die Waldkampfbahn, heute neben der Lüntenbeck FSV Platz Nr. 2, zum Ende der 20er Jahre ein Prestige- und Großprojekt im neuen Wuppertal war.
Im architekonischen Zusammenhang mit der Sportanlage “Zur Waldkampfbahn” wurde durch Ratsbeschluß vom 20.11.1928 ein Sportplatz mit ansehnlichem Gebäude in Angriff genommen, welches mit einem städtischen Waldrestaurant verbunden sein sollte.

Es dauerte nach diesen ehrgeizigen Plänen auch nur gerade einmal 2 Jahre bis zur Fertigstellung des hervorragend geplanten Bauwerkes. Schnell zu erreichen, auf der Höhe des Osterholzes, war es in Vohwinkel sehr gut sichtbar. Das damalige Wahrzeichen Vohwinkeles war seine verschieferte “Zigarrenspitze” auf einem turmartigen Gebilde. Das Wirtschaftsgebäude befand sich auf der 1. Etage und konnte nur durch eine Freitreppe erreicht werden. Außer einem großen Saal wurden auch mehrere Clubzimmer eingerichtet, von denen eines als “bergisches Zimmer” ausgestattet und ein anderes als “Erkerzimmer” für Familienfeiern gedacht war. In der äußeren Erscheinung passte sich das Gebäude der bodenständigen bergischen Bauweise an, ohne dadurch an Charakter eines modernen Baus zu verlieren. Das Erdgeschoß wurde aus heimischen Bruchsteinmaterial ausgeführt, während das Obergeschoß aus verschieferten Fachwerk bestand. Hier waren auch die Wohnungen für zwei Familien vorhanden. Dem 30 Meter langen Gebäude ist zum stadionartigen Sportplatz hin eine Terrasse vorgelagert, die bei sportlichen Veranstaltungen als Tribüne dienen konnte.

Dieses Foto ist fast 85 Jahre alt – die Sportanlage Waldkampfbahn 1930

Die bauliche Fertigstellung war Ende 1929 erreicht. Erster Pächter wurde Arthur Brüwer. Er war auch Besitzer des “Hotels zur Post” in der Vohwinkeler Straße 13 (heute steht dort die Stadtsparkasse Vohwinkel).

Die Einweihung der Waldkampfbahn wurde in Verbindung mit dem goldenen Jubiläum des Vohwinkeler TV 1880 (heute VSTV) im Jahr 1930 feierlich vorgenommen. Rund um das heute noch gefürchtete Spielfeldmaß von 105×70 Meter für die Fuß- und Handballer waren für die Leichtathleten 6×1,25 Meter breite Laufbahnen angelegt worden. Von den damals zwei Sandsprunggruben hinter den Toren ist heute nur noch eine übrig. Ebenfalls der Wassergraben für den Hinternislauf wurde in den 90er Jahren zugeschüttet.

Der damalige Vohwinkeler Bürgermeister (Vohwinkel besaß Stadtrecht, bevor man 1929 als eigenständige Stadt eingemeindet wurde) schrieb anlässlich der Waldkampfbahn: “Im Osterholz, eingeschlossen von wogenden Hochwald, in frischer Luft, auf beherrschendem Höhenrücken, hat die Stadt Vohwinkel eine einmalige schöne Waldkampfbahn erbaut. Dieses Vohwinkeler Stadion soll Mittelpunkt des turnerischen Lebens aller Vereine und Schulen werden. Eine Quelle der Ertüchtigung und Gesundheit aller Vohwinkeler.”

Die Waldkampfbahn als Sportstätte im Grünen mit Gebäude und Restaurant wurde im 2. Weltkrieg zerstört und leider nicht mehr in der ursprünglichen Form aufgebaut. Viele Vohwinkeler betrachten die Waldkampfbahn übrigens heute noch als idealen Standort für eine Sanierung und einem Kunstrasenplatz. Doch dieses soll auf der Lüntenbeck geschehen…!

DIE GRÜNDUNG DER LÜNTENBECK

Wenn man Vohwinkel heute lediglich als Stadtteil ansieht, so war das vor 75 Jahren noch eine ganz andere Ansicht. Denn dort war wiederum Vohwinkel eine Stadt mit wiederum eigenen Bezirken. Was heute Barmen, Elberfeld, Ronsdorf oder Cronenberg für Wuppertal sind, waren damals Rottscheidt, Schieten, Roßkamp, Grotenbeck, Nathrath, Möbeck, Bellenbusch oder Osterholz für eben Vohwinkel.

Die Lüntenbeck fehlt auf dem Planausschnitt von 1928. Muss sie auch, denn es gab sie noch gar nicht! Die Siedlung Lüntenbeck trägt ihren Namen nach dem im Talgrund gelegenen Schloss Lüntenbeck. Ursprünglich war diese Anlage ein nach Art der Wasserburgen geschützter Wirtschaftshof des Klosters Gerresheim und wurde erstmals 1327 in Urkunden erwähnt. Nach einem Brand im Juli 1825 wurde das Wirtschaftsgebäude vernichtet, nur das Hauptgebäude und der Turm blieben erhalten. Die anschließende Dach- und Fenstergestaltung zeugen von der Verspieltheit des Barocks. Nach mehreren privaten Hausherrn fiel das Schloss 1906 in die Hände der Stadt Elberfeld. Während der Wirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre, wurde das Lüntenbecker Gebiet baureif gemacht. 1938 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau einer Kleinsiedlung. 1939 bezogen die ersten 53 Siedler ihre Häuser. Nach dem Krieg wurde die Siedlergemeinschaft neu aufgebaut. Beruflich waren die Siedler im benachbarten Kugellager Fischer aufgehoben (heute auch als FAG Kugelfischer AG bekannt). Der Siedlung war es wichtig, dass ein gepflegtes Bild gewahrt wird. Die Siedlung selbst wurde von der Stadt Wuppertal bereits der Preis für die „beste Kleinsiedlung“ verliehen. Nur gut betuchte Neu-Wuppertaler bauten im idyllischen Lüntenbeck, welches sich rasch mit Einfamilienhäusern füllte.

Aber wenn ein Bezirk, damals ja noch ohne Verkehrsanbindung und Nähe zum Vohwinkeler Zentrum, eigenständig wird, benötigen die Bürger auch elementare Dinge zum Leben. SimCity 1940 sozusagen. Und eines dieser Dinge war Kultur und Sport. Den „Männerchor Lüntenbeck“ gab es bereits, nun wurde der Wunsch nach einem eigenen Fußballverein groß.

IM SOMMER 1948 WAR ES SOWEIT
Vereinsgründer Theo Druffel

Eine Gruppe von Lüntenbeckern begann die Planung des Vereines, welcher auch direkt beim DFB um Punkte spielen sollte. Ehrgeizig war man, hatte aber auch entsprechende Persönlichkeiten in der Umgebung, die gute Kontakte in sämtliche Richtungen hatten.

Theo Druffel war es dann (Foto), der als erster Präsident den neuen “Lüntenbecker SV” empor hob und der Siedlung seinen eigenen Fußballverein gab. Dabei nannte man sich so, wie es den Gründern am logischsten erschien: Lüntenbecker Sportverein.

Warum die Vereinsfarben Blau-Weiß gewählt wurden, ist heute nicht mehr bekannt, nur soviel: Man sollte sich im Schatten der TSG Vohwinkel schnell zur Nr. 1 in Vohwinkel etablieren. Allerdings gab es ein kleines Problem des neuen LSV: Gespielt wurde auf dem Sportplatz in Düssel, der auf dem Gebiet der Stadt Wülfrath liegt.

Dieses bedeutete lange Fußmärsche, denn Mobilität und die Infrastruktur waren Ende der 40er Jahre noch eine Herausforderung, die maximal mittels Pferdefuhrwerken bewerkstelligt wurden. Aber das Ziel “eigene Sportanlage” war schon bei Vereinsgründung ein Thema. Und wenn sich über die ganzen Jahrzehnte nichts geändert hat, dann die Bürokratie in Sachen Bauland und Genehmigungen. Die Sportanlage “Lüntenbeck” sollte nämlich noch 4 Jahre auf sich warten lassen…!

 

Nach der Gründung wurde nämlich das Wort “Improvisation” auf eine harte Probe gestellt. Man hatte nun zwar einen eigenen Sportverein, aber heimisch fühlten sich die Lüntenbecker in Düssel nie. Bevor man aber einen Standort in der Nähe suchte, wurde erst einmal der Spielbetrieb aufgenommen. Neben dem Fußball sollte auch der Faustball einen großen Stellenwert im LSV genießen, wobei man direkt mehrere Teams in allen Altersklassen stellte. Ein reiner Fußballverein sollte der “FSV” erst später werden. So begann man 1948 fußballtechnisch auch direkt mit einer 1. Mannschaft und einer – damals noch – gemischten Jugend, die aber bereits nur zwei Jahre später ihren ersten großen Titel feiern sollte.

Die ersten Erfolge...

Während man in der Kreisklasse mit einer völlig neuen Mannschaft auf Punktejagd ging, sollten sich relativ zügig erste Erfolge einstellen. Und das, obwohl man nur Spieler in unmittelbarer Nähe zur Verfügung hatte. Denn anders als heute, war es damals so, dass wirklich nur Personen mangels Mobilität aus dem Einzugsgebiet verfügbar waren. Allerdings waren man bereits so gut aufgestellt, dass die “Gemischte Jugend” nur zwei Jahre nach Vereinsgründung – also 1950 – Meister wurden. Weitere zwei Jahre später dürfte auch die 1. Mannschaft feiern, die Pokalsieger in “Berg-Mark” wurden. Und ebenfalls zwei Jahre danach gab es endlich den ersehnten Meistertitel und Aufstieg in die Bezirksklasse Berg-Mark. Und das bereits auf der neuen Platzanlage…!

Die gemischte Jugend war schon in ihrer 2. Saison erfolgreich: Meister in der Saison 1949/1950.

Bereits bei Vereinsgründung war man sich bewusst, dass der Standort Düssel für den LSV nicht lange hinnehmbar war. Zu weit weg vom patriotischen Gedanken, zu weit weg für schnelle Erreichbarkeit, zu weit weg für den Sinn des Vereins. Ein eigener Standort musste her. Durch gute Verbindungen zur Stadt Wuppertal konnte ein Areal im Lüntenbecker Wald, direkt an der Siedlung gelegen, gefunden werden, der dem LSV endlich auch ein eigenes Zuhause gab. Am 12.10.1952 wurde die Sportplatzanlage unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Als erster Gegner kam kein geringer Club auf die “Asche”, als die TSG Vohwinkel, immerhin in der 2. Liga West ansässig. Beim 1:3 (siehe Spielszene oben) zeigten die Lüntenbecker Kicker bereits, dass man durchaus in der Lage war, auch gegen “Große” mitzuhalten.

Der LSV und die TSG Vohwinkel bei der Platzeinweihung 1952
Mit dem Bau der Sportplatzanlage wurde es allerdings für die Spieler zum Problem, keine Umkleidemöglichkeiten zu besitzen, da die Stadt Wuppertal lediglich die Sportplatzanlage baute. So wurde in dem bisherigen genutzten nahen Lokal von Otto Valentin ein Raum zur Verfügung gestellt und zusätzlich im Keller eine Waschgelegenheit angelegt. Mit der Sportanlage wuchs logischerweise auch der Spielbetrieb. 3 Senioren- und 4 Jugendmannschaften nahmen anfänglich am Spielbetrieb teil. Aufgrund der Tatsache, dass sowohl Samstags und Sonntags der Platz durchweg vom LSV in Anspruch genommen wurde und die Tatsache, dass bis dato im Lokal zeitgleich Gesangsproben, Versammlungen und Veranstaltungen abgehalten wurden, war diese Räumlichkeit nicht mehr tragbar. Nur mit großem Geschick konnte Otto Valentine allen gerecht werden. Ein eigenes Vereinslokal inkl. Kabinen musste her!

LSV WURDE EIGENTÜMER

1954 – 6 Jahre nach Gründung und 2 nach der Sportplatzerstehung – wurde der Bau eines neuen Clubhauses beschlossen und der Vorstand beauftragt, mit den Vorarbeiten zu beginnen. Bei einem Punkt waren sich alle einig: Wenn gebaut wird, dann nur auf einem eigenen Grundstück! So war der erste Punkt auch der schwierigste, nämlich die Einigung mit der Stadt Wuppertal. Nach langen Verhandlungen mit dem Liegenschaftsamt wurde dann doch am 7.12.1955 einem Verkauf zugestimmt und auch zum Abschluss gebracht. Der Verein war damit ab sofort stolzer Besitzer von einem ca. 1600 qm großen Gelände, direkt am Sportplatz gelegen.

Man war zwar nun Besitzer des Grundstückes, was aber noch lange nicht hieß, dass man auch bauen dürfte. Bauanträge, Baugenehmigungen, Besichtigungen, Be- und Entwässerungspläne u.s.w. waren zu erledigen, die eine erneute Verzögerung mit sich brachten. So wurde vorgeplant und ein äußerlich gut erhaltener Holzbau von knapp 175 qm von den Krankenanstalten Barmen (ehemaliges Säuglingheim) gekauft. Laut Fachleuten sollte dieser Holzbau im tadellosen Zustand sein, was sich jedoch als trügerisch herausstellte. Nach Abbau war allerdings kaum noch Material zu gebrauchen. Vereinsmitglied Horst Hoppe stellte einen neuen Kostenplan für einen massiven Bau auf. Dieser Plan fand allgemeine Anerkennung und durch Toto-Mittel des Fußballverbandes Niederrhein und Eigenanteilen wurde man sich schnell einig.

1957 konnte endlich das Fundament gebaut werden

Am 20.03.1957, gut 3 Jahre nach Beschluss, begann der eigentliche Bau. 2 ½ Jahre sollte dieser dauern. Alle Mitglieder wurden dabei eingeplant, welche auch mit Begeisterung dabei waren. Die Ausschachtungs- und Fundamentarbeiten waren zügig erledigt. Auch der Rohbau des Hauptgebäudes konnte in kurzer Zeit fertiggestellt werden. Das gute Wetter begünstigte damals die Arbeit sehr. Die schwerste Arbeit war ein 70 cbm Hackfelsen, der aus dem Erdreich ausgegraben und entsorgt werden musste, um die Entwässerungsgruben anlegen zu können. 1958 waren im Großen und Ganzen schon 290 qm fertiggestellt, die Platzwartwohnung und die Kabinen Anfang 1959. Die restlichen Arbeiten wurden kurz vor der offiziellen Einweihung abgeschlossen.

Was sich heute ziemlich einfach anhört, war damals pure Handarbeit und Eigenleistung neben der normalen Arbeit. Welch “Meisterwerk” die Mitglieder vollbrachten, lässt sich wunderbar in Zahlen ausdrücken:

    • 1.850 Hohlblocksteine
    • 23.000 Ziegelsteine
    • 550 Sack Zement und Kalk
    • 36 cbm Fertigmörtel
    • 18 cbm Kies
    • 22 cbm Sand
    • 18 Tonnen Split
    • 900 qm Dachpappe
    • 435 kg Isoliermasse
    • 210 qm Wand- und Bodenplatten
    • 1.300 qm Innen- und Außenputz
    • 1 km Elektroleitungen
    • 220 m Wasserleitungen außen
    • 100 m Kupferleitungen

Teilweise sah man die halbe Siedlung beim Bau. Dieses Mammutprojekt beschäftigte alle. Selbst die 1. Mannschaft warf sich noch kurz vor dem Spiel den “Blaumann” an, um schnell Arbeiten zu erledigen.

 Je zwei Spieler der 1. und 2. Mannschaft im Teamwork
1959 war es dann endlich so weit. Der LSV war stolzer Besitzer eines neuen Vereinslokales samt Besprechungs- und Geschäftszimmer sowie Kabinen und Platzwartwohnung. Von den damals astronomisch hohen 30.000 DM Baukosten wurden vom FVN 16.950 DM aufgebracht, vom Verein und seinen Gönnern 11.000 DM und 3.000 DM von der Stadt Wuppertal. Wenn man die Inflation berücksichtigt und die Tatsache, dass Ende der 50er ganz andere grundlegende Probleme vorhanden waren, sicherlich ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen…

Die fleißigen Helfer haben es geschafft. Den Eingang gibt es auch heute noch.
Das Besprechungszimmer 1959 – hier werden noch heute Teambespechungen gemacht.

ES WURDE ABER AUCH FUSSBALL GESPIELT..

 Wenn man es genau betrachtet, dann ging die Erfolgswelle beim LSV schon direkt nach Vereinsgründung gen Himmel. Als kleiner Randverein begonnen, wuchs man schnell über sich hinaus und wurde auch über die Grenzen von Vohwinkel hinaus eine gute Adresse. Schon Mitte der 50er benötigte der LSV für seine stetig wachsende Jugend ein eigenes Aufgabengebiet.

Paul Schmäle (siehe Foto) war demnach dann auch im Jugend-Ausschuß tätig und für die Belange der Nachwuchskicker verantwortlich. Und einer dieser jungen Kicker vom Lüntenbecker SV war dann auch Günther Reinders, der später in der Bundesliga beim 1. FC Kaiserlautern große Beliebtheit bei den Fans hatte und für Furore sorgte.

DAS JAHR 1959 WAR GESCHICHTSTRÄCHTIG

Das Jahr 1959 war sicherlich eines der geschichtsträchtigen in der Vereinsgeschichte. Neben dem Bau der Lüntenbeck gewann man auch gleich den Fairnesspreis Berk-Mark, welches damals sehr hoch angesehen war. Und gerade auf Höhe des Vereinslebens gründete sich ein erster Bewerber auf die Vorherrschaft in Vohwinkel: Der FC Vohwinkel 59. Dieser Club trat an, um dem LSV Paroli zu bieten, um dem immer beliebter werdenen Fußballballsport eine Alternative zu geben. Allerdings musste man beim FC Vohwinkel schnell erkennen, dass Qualität sich durchsetzt. Am Ende, besser gesagt nur 10 Jahre später, stand dann die Erkenntnis, dass man nur gemeinsam stark sein kann. Aber soweit sind wir noch nicht…

WIE KAM MAN ZUM FSV-VEREINSNAMEN?

Der FSV Vohwinkel 48. e.V. hieß – wie wir an dieser Stelle bereits wissen – ursprünglich „LSV 48“ oder ausgeschrieben „Lüntenbecker Sport-Verein 48“. Dieser wurde – wie der Vereinsname schon sagt – am 18.07.1948 gegründet. 1959 gründete sich der FC Vohwinkel 59, mit dem man 1970 zum heutigen FSV Vohwinkel fusionierte. Vom LSV übernahm man das Gründungsdatum, vom FC Vohwinkel 59 die Farben “Rot-Weiß” (der LSV spielte in Blau). Da man sich bei der Fusion einig war, dass man den Stadtteil “Vohwinkel” unbedingt weiter repräsentieren wollte, verzichtete man auf den Zusatz “Wuppertal”, obwohl dieses bei Fusionen mittlerweile Gang und Gebe war. Diesen Lokalpatriotismus glich man aber mit Moderne aus. Denn während Wuppertal zahlreiche Clubs hatte, sämtliche Namensgebungen wie Borussia, Fortuna, Eintracht, FC oder Rot-Weiß alle belegt waren (der DFB ließ keine Doppelnamen aufgrund Verwechselungsgefahr zu), kam man zu dem Schluss, dass “FSV”, simpel auch Fußball-Sport-Verein” so gut wie kaum gebraucht wird. FSV gab es in Mainz, in Frankfurt…, aber ansonsten wurde dieser Vereinszusatz selten genutzt. Und eben dieser Slogan “F-S-V” sollte direkt verdeutlichen, mit wem man es zu tun hat.

DAS VEREINSWAPPEN DES FSV VOHWINKEL

 Eine Interessante Geschichte ist die Entstehung des Vereinswappens. Mit der Fusion 1970 zum FSV Vohwinkel bedürfte es auch eines neuen Vereinswappen. In der Jahreshauptversammlung gab es zahlreiche Varianten, wie man dieses gestalten sollte. Sogar ein Wettbewerb im damaligen General-Anzeiger war angedacht oder Vohwinkeler Schulen sollten eigene Kreationen zeichnen. Aber es kam alles ganz anders.
Rolf Hollmann, seiner Zeit (1968-1972) Präsident während der Fusion, übergab in seiner Elberfelder Firma seinem Grafikzeichner die Aufgabe, etwas passendes, modernes, innovatives für die Zukunft zu erstellen, wobei das Stadtteilwappen von Vohwinkel und das Wappen der legendären TSG Vohwinkel als Inspiration diesen sollten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Übrigens:

Der FSV Vohwinkel versteht sich in diesem Bereich. Neben Ex-Vorsitzenden Markus Schäfer, der u.a. die Plakate für die Stadtmeisterschaften entworfen hat, wurde Geschäftsführer Thomas Kobsch 2010 von den Clubs Fenerbahce Wuppertal und Türkiyemspor Wuppertal als neutrale Person bezüglich der Fusion zum TFC Wuppertal hinzugeholt und entwarf neben dem neuen Vereinsnamen auch gleich das Wappen des TFCs, damit beide Vereine gleichermaßen gewürdigt werden.

EX-FSV PRÄSIDENT GRÜNDET NEUEN CLUB

1977 verlor FSV-Präsident Werner Hesterberg nach einem Vereinsintermezzo das Vertrauen seiner Mitglieder und wurde förmlich von der Lüntenbeck gejagt. Tief schmollend suchte er zwei Jahre nach einer Möglichkeit, dieses seinem Ex-Verein heim zu zahlen. Phönix Vohwinkel entstand!
Der SC Phönix Wuppertal, wurde 1979 nur zwei Jahre nach dem FSV-Rauswurf gegründet, war seinerseits ursprünglich die BSG Rot-Weiß Tesche, die am 15.07.1959 gegründet wurde und eine Betriebssportmannschaft der Firma Walther war. 1968 wollte man dem DFB beitreten, welches aber unter diesem Vereinsnamen nicht möglich war. Es gab bereits eine Mannschaft unter dem Namen „Rot-Weiß Wuppertal“. Daher gründete man den „Tescher SV 1968“ und schloss sich dem DFB an. Werner Hesterberg strebte nun nach Übernahme des Tescher SV seinerseits Ende der 70er eine weitere Namenänderung an. Der Name sollte ein Hommage an den FSV werden. Wie Phönix aus der Asche sollte er klingen.
Dabei bediente er sich dem Gründungsdatum von 1968, aber die Vereinsfarben “Rot-Weiß”… konnten unter keinen Umständen übernommen werden. Möglichst weit weg vom FSV sollte alles sein. Blau, dass war es.

Der sportliche und ehrgeizige Werdegang von Phönix sollte sich allerdings in Grenzen halten. Dem “großen” Nachbarn konnte man nie überflügeln. Nach einigen wenigen Lichtblicken, vermehrt wurden Reisen durch die ganze Welt organisiert, schloss sich der SC Phönix Vohwinkel kurz vor der Vereinsauflösung nach einer Mitgliederversammlung 2006 ausgerechnet dem verhassten  FSV Vohwinkel an, welches keine Fusion war, sondern lediglich ein Anschluss. Interessanterweise übergab ausgerechnet Werner Hesterberg in seiner letzten Amthandlung im Stadion am Zoo dem FSV “sein Kind”. Der FSV profitierte seinerseits von einigen Jugendteams sowie der Sportanlage Waldkampfbahn. Hier die Chronik der Vereine, die letztlich aus dem FSV Vohwinkel hervorgingen:

•    1948: Gründung des SV Lüntenbeck 48
•    1959: Gründung des FC Vohwinkel 59
•    1959: Gründung der BKV-Mannschaft Rot-Weiß Tesche
•    1968: Umbenennung RW Tesche 68 zu Tescher SV und Wechsel vom BKV zum DFB
•    1970: Fusion zwischen dem SV Lüntenbeck 48 und FC Vohwinkel 59 zum FSV Vohwinkel 48
•    1978: Umbenennung des Tescher SV in SC Phönix Vohwinkel 68
•    2006: Anschluß von Phönix Vohwinkel an den FSV Vohwinkel
 
Am 28.05.2006 spielten die D-Junioren letztmalig getrennt – hier gegen eben Phönix Vohwinkel.

Das Kunstrasen Projekt (Start 2007)

Im Jahre 2007 setzte sich der FSV-Vorstand zusammen und plante mittelfristig den Bau einer neuen Sportanlage mit Kunstrasen-Spielfeld. Da das Grundstück und die Gebäude Eigentum des FSV Vohwinkel sind, war ein Umbau auf der städtischen Waldkampfbahn wenig logisch. Also wurde zügig der FSV-Förderverein gegründet, damit das Projekt Kunstrasen auf der Lüntenbeck Formen annimmt.

Während sich der Vorstand damals um die Personen Udo Panitz, Thomas Kobsch, Thomas Hackmann, Gaby Forthmann, Dirk Schneider und Stefan Kobsch erste Gedanken machte und auch bereits 2007 das wichtige Bodengutachten erstellte, konnte man nicht ahnen, welch großes Bauvorhaben man dort anstrengte.

Dabei legte man dort schon Gewichtung auf ein Zusatzfeld, welches aber noch als reine Warmlauffläche gedacht war. Da dieses sich nun hinter dem Tor befindet, war eher Zufall, als man erste Gespräche mit Sachse Sportplatzbau führte.

Warum 7 Jahre warten? Das hat direkt drei Gründe. Zum einen müssen zahlreiche bürokratische Genehmigungen eingeholt werden, dazu muss ein Bau auch im Haushaltsplan der Stadt Wuppertal genehmigt werden. Da diese immer Jahre im Voraus erstellt werden, dauern diese Schritte über die Landesregierung nun einmal. Wichtigster Grund war aber: der FSV musste erst einmal 51% von den Gesamtkosten in Eigenleistung erbringen. Und ein Umbau einer kompletten Anlage verschlingt ziemlich schnell weit über 600.000 EUR.

Aber damit nicht genug, das was unsere Vereinskameraden vor über 67 Jahren begonnen haben führen wir heute weiter, der Umbau der Kabinen 2.0
Nach über 60 Jahren intersivster Nutzung waren die 6 Klein-Kabinen und die Sammeldusche veraltet, marode und nicht mehr zeitgemäß. Somit war der Startschuss für eine über 12 Monate (04-2014/03-2015) andauernde vollständige Kernsanierung gefallen.

Der Umleide-/Dusch-Trakt wurde im Innen und Aussenbereich komplett in Eigenleistung durch die AH saniert. Heute stehen nun den Jugend+Senioren-Mannschaften 4 geräumige Sammelkabinen mit eigenen Duschen, auf neuesten techn. Stand, sowie eine eigene Schiedsrichterkabine zu Verfügung.

I. Mannschaft: 1-2 gegen Mettmann bedeutet den Gang in die Relegation
Durch eine 1-2 Heimniederlage im letzten Saisonspiel gegen den Tabellenführer ASV Mettmann hat unsere I. Mannschaft den direkten Aufstieg in die Landesliga verpasst und muss nun am kommenden Mittwoch mit einem Auswärtsspiel beim VFB Uerdingen in die Relegation. Der ASV Mettmann hingegen feierte mit dem Sieg in der Lüntenbeck den direkten Landesliga-Aufstieg und der FSV Vohwinkel gratuliert dem ASV zu einer grandiosen Saison und einem verdienten Aufstieg!

In der Relegation traf der FSV am Mittwoch, 08.06.2016 um 19.30 Uhr auf den VFB Uerdingen. Der Landesligist rettete sich mit einem 2-1 gegen ST. Tönis in die Relegation und das Spiel findet auf der Platzanlage am Rundweg in Krefeld statt. Nur der Sieger dieser Partie hat anschließend die Chance, mit einem weiteren Sieg gegen den Gewinner aus dem Spiel VFB Frohnhausen (2. Bezirksliga Gruppe 5) gegen Emmerich-Vrasselt (2. Bezirksliga Gruppe 6) den Aufstieg perfekt zu machen.

3-2 in Frohnhausen – Der FSV steigt in die Landesliga auf!
Der FSV ist wieder da! Durch einen Treffer von Tim Schättler in der letzten Minute der Verlängerung gewann unsere I. Mannschaft das entscheidende Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga beim VFB Frohnhausen mit 3-2 und steigt zwei Jahre nach dem bitteren Abstieg wieder in die Landesliga auf. Nach einem dramatischen Finale erreichte die Mannschaft von FSV-Trainer Marc Bach somit ihr Ziel und krönte eine fantastische Saison.

Das Märchen von Vohwinkel

Der FSV Vohwinkel feierte in der Saison 2016/2017 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Unsere I. Mannschaft hat am gestrigen Sonntag (28.05.2017) durch einen 7-0 Kantersieg beim TV Kalkum den Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert. Nach den Treffern von Avanzato (2), Musto (2), Reinartz, Seemann und Cansiz begannnen die Feierlichkeiten bereits in Kalkum und sie endeten erst tief in der Nacht auf der Lüntenbeck.

Gemeinsam mit den II. Herren, die den Klassenerhalt in der Kreisliga feiern konnten und der Damenmannschaft, die ein Jahr nach dem Abstieg mit dem Titel in der Kreisliga zurück in die Bezirksliga kehren sowie unzähligen Freunden, Spmoren und Fans feierte der gesamte FSV ausgelassen diese außergewöhnliche Saison.

Als Aufsteiger aus der Bezirksliga hat unsere I. Mannschaft eine unglaubliche Saison gespielt, welche sich auch mit Zahlen belegen lässt: 75 Punkte aus 34 Spielen bedeuteten bei 23 Siegen, 6 Unentschieden und nur 5 Niederlagen Platz 1. Mit 32 Gegentoren stellt der FSV die beste Abwehr der Liga und kassierte somit weniger als einen Gegentreffer pro Spiel. 85 eigene Tore bedeuten einen Schnitt von 2,5 Treffern pro Spiel und am Ende steigt der FSV mit 4 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz verdient auf!

Renovierung des Vereinsheimes

Mit dem Aufstieg in die Oberliga begann die Renovierung des Vereinsheimes. Was auf den ersten Blick eine flotte Renovierung werden sollte, dauerte aufgrund von Personalmangel länger als erwartet…

Es geht immer weiter - mal sehen was als Nächstes folgt …